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Vernetzter Bildungsraum im Westfälischen Ruhrgebiet


Mit roten Linien verbundene weiße Kugeln. Sinnbildliche Darstellung von Netzwerken. Nenone - stock.adobe.com

Ausgangslage

Die Sicherung des aktuellen und zukünftigen Fachkräftebedarfs stellt eine Herausforderung für uns alle dar. Viele Stellen sind offen, passende Arbeitskräfte knapp oder nicht ausreichend qualifiziert. Berufliche Weiterbildung war in diesem Zusammenhang nie wichtiger als heute. Um die Herausforderungen des Wandels des Arbeitsmarktes zu meistern, ist ein abgestimmtes und zielgerichtetes Handeln auf Landesebene und in den Regionen sinnvoll und gewinnbringend.

Auftaktveranstaltung im Sommer 2023

Bereits im Juni 2023 hat daher eine Auftaktveranstaltung zum Thema „Vernetzte Bildungsräume“ in Dortmund stattgefunden. Das Fachpublikum hat festgestellt, dass es nicht mehr das Standardangebot in der Weiterbildungsberatung gibt, sondern die jeweils individuellen Lösungen mit den Unternehmen oder den Qualifizierungssuchenden erarbeitet werden müssen. Es wurde deutlich, dass es einer gute Beratungsqualität in Unternehmen bedarf, um eine nationale Weiterbildungsstrategie zu implementieren.

Vertrauen in die Weiterbildungspartner

Zudem wurde deutlich, dass ein enormes Vertrauensverhältnis zu Weiterbildungspartnern aufgebaut werden muss, damit Unternehmen nicht um ihre Geschäftsgeheimnisse bzw. technische Entwicklungen bei Mitbewerbenden bangen müssen. Eine Lösung könnte in klaren Standardisierungen und/oder Rahmenlehrplänen bestehen, um langfristig Weiterbildungsverbünde zu implementieren.

Deutsch als A und O

In der Region wird festgestellt, dass Bildungsketten mit regionalen Partnern smarte Übergänge schaffen können. Dennoch wird kritisiert, dass gerade Menschen mit Deutsch als Zweitsprache, zu wenige und zu selten konkrete Sprachkurse zur Verfügung stehen, um in die Qualifizierung aufrücken zu können. Zudem gibt es zu wenig berufsfachliche Sprachkurse. Gerade im Rahmen des „JobTurbos“ der Agenturen für Arbeit bzw. der Jobcenter sind ein ausreichendes Angebot an Sprachkursen essenziell.

Besonderheiten im Westfälischen Ruhrgebiet

In der Region Westfälisches Ruhrgebiet haben sich die Weiterbildungsverbünde der drei Regionen Dortmund, Kreis Unna und Hamm (Dortmunder Weiterbildungsforum e.V., Pro Weiterbildung plus und Weiterbildungsberatung Hamm (WBB)) aufgestellt, um ihre Partner*innen in die Zukunft der Weiterbildung mitzunehmen. So ist für 2025 geplant, branchenspezifische Veranstaltungen für Unternehmen aber auch für Weiterbildungsanbietende zu organisieren, um eine gelebte Weiterbildungskultur in der Region zu implementieren. Darüber hinaus wirkt der Facharbeitskreis der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet als Multiplikator in die Region. Gemeinsam werden neue Ideen diskutiert, neue Projekte geplant oder Veranstaltungen organisiert. Auch das Bündnis für Fachkräfte Westfälisches Ruhrgebiet sucht ständig die Ansprache zu Unternehmen und gibt gute Beispiele, um Mitarbeitende zu finden, binden und zu qualifizieren.

Konkrete Umsetzungen in der Region

In Dortmund gibt es darüber hinaus die Initiative Plan Q. Hier haben sich die Agentur für Arbeit Dortmund, das Jobcenter Dortmund und das Dortmunder Weiterbildungsforum e.V. zusammengeschlossen, um Bürger*innen der Stadt gemeinsam ein niederschwelliges Beratungsangebot außerhalb der eigenen Häuser anzubieten. Auch in Hamm wird auf die Veränderungen in der Arbeitswelt mit einem neuen Angebot gegengesteuert: Die Arbeitsmarktpartner richten im Rahmen der vernetzten Weiterbildung ein gemeinsames Beratungsbüro ein. Initiatoren des Projekts sind die Agentur für Arbeit Hamm, das Kommunale Jobcenter Hamm und die VHS Hamm. Gemeinsam mit der Weiterbildungsberatung Hamm (WBB), dem Berufsförderungswerk Hamm (BFW), AWO Bildung und Lernen, Kolping Hamm und der Werkstatt im Kreis Unna bilden sie ein starkes Netzwerk.