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Fachkräftesicherung durch Teilqualifikationen

Verborgene Potentiale nutzen und schrittweise qualifizieren


Kleine bunte Fahnen auf weißem Untergrund. Die Fahnen sind durch eine sich schlängelnde Linie verbunden. womue - stock.adobe.com

Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen in ganz Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen. Höchste Zeit, Personen zu berücksichtigen, die bisher ein verborgenes Potential darstellen – zum Beispiel Menschen ohne formalen (offiziellen) Berufsabschluss, die über wertvolle praktische Kompetenzen verfügen. Hier setzen Teilqualifikationen an.

Was sind Teilqualifikationen (TQ)?

  • Teilqualifikationen sind einzelne, in sich abgeschlossene Lerneinheiten. 
  • Sie sind aus den Ausbildungsordnungen anerkannter Ausbildungsberufe abgeleitet. 
  • Jede Teilqualifikation deckt dabei einen klar abgegrenzten beruflichen Handlungsbereich ab, zum Beispiel den Bereich „Kommissionieren von Gütern“ im Beruf Fachlageristin/Fachlageristin.

Welches Ziel verfolgen Teilqualifikationen?

  • Durch Teilqualifikationen sollen besonders Menschen ohne formalen (offiziellen) Berufsabschluss schrittweise qualifiziert werden.
  • Teilqualifikationen eignen sich, um Qualifikationslücken innerhalb der Belegschaft punktgenau zu schließen - gerade vor dem Hintergrund veränderter Arbeitsanforderungen ein nicht zu unterschätzender Faktor! 
  • Nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Teilqualifikation stellt die IHK ein Zertifikat über diese aus. 
  • Mit Teilqualifikationen kann ein vollständiger Berufsabschluss nachgeholt werden, denn mehrere Teilqualifikationen eines Berufes können so kombiniert werden, dass sie auf eine Externenprüfung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereiten. Mit einer Externenprüfung kann die Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf abgelegt werden, ohne vorab eine klassische Ausbildung durchlaufen zu habe (hier finden Sie weitere Informationen).

     
Ein Techniker steht an einem Bedienfeld für eine technische Anlage und lächelt in die Kamera. Supachai - stock.adobe.com

Zielgruppen - Für wen eignen sich Teilqualifikationen?

Teilqualifikationen sind für Beschäftigte in Betrieben aller Größen und Branchen geeignet – vom Kleinstbetrieb bis zum Großunternehmen. Sie richten sich vor allem an die folgenden Personen:

  • an- und ungelernte Personen mit Berufserfahrung
  • Beschäftigte, deren berufliche Tätigkeiten durch Technologien perspektivisch ersetzt werden können oder die in sonstiger Weise vom Strukturwandel betroffen sind
  • Personen über 25 Jahren ohne oder mit veraltetem Berufsabschluss, für die eine herkömmliche Berufsausbildung nicht mehr infrage kommt
  • Personen mit abgebrochener Berufsausbildung oder mit abgebrochenem Studium
  • Arbeitslose oder Arbeitssuchende
  • Personen mit im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen und teilweiser Anerkennung des ausländischen Abschlusses

Welche Vorteile haben Teilqualifikationen für mein Unternehmen?

Teilqualifikationen bieten Ihnen als Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberin ein wirkungsvolles Instrument, dem Fachkräftemangel gezielt gegenzusteuern. Kurz und knapp – Teilqualifikationen bieten Ihnen viele Vorteile:

  • Qualifikationslücken der eigenen Belegschaft punktgenau schließen
  • flexibel auf geänderte Qualifikationsanforderungen reagieren, die sich aus dem Wandel der Arbeitswelt ergeben
  • Beschäftigte praxisbegleitend fördern und binden
  • neue Mitarbeitende stufenweise qualifizieren
  • Mitarbeitende ohne Berufsabschluss – Quereinsteigende, an- und ungelernte Beschäftigte mit Berufserfahrung oder neue Talente – schrittweise und passgenau qualifizieren und - falls gewünscht - sogar zum Berufsabschluss verhelfen
  • Teilqualifizierte Mitarbeitende entlasten Fachkräfte: Viele betriebliche Aufgaben lassen sich durch teilqualifizierte Mitarbeitende zuverlässig übernehmen. Das entlastet Ihre bereits ausgebildeten Fachkräfte, die sich so auf komplexere Aufgaben in ihren Kernbereichen konzentrieren können. Gleichzeitig steigert diese Struktur die Produktivität und Effizienz Ihres Unternehmens!

Wie läuft eine Teilqualifikation ab?

  • Eine Teilqualifikation hat einen zeitlichen Umfang von drei bis sechs Monaten. 
  • Zwei Drittel der Zeit entfallen auf theoretische Inhalte bei einem Bildungsträger, ein Drittel auf Praxisphasen im Betrieb. 
  • Durch den modularen Aufbau ist eine Teilqualifikation praxisnah und lässt sich flexibel in den Arbeitsalltag integrieren – auch kurzfristig! Gerade bei schwankender Personalauslastung oder in Phasen der Kurzarbeit bieten sie die Möglichkeit, vorhandene Arbeitszeit sinnvoll für Qualifizierung zu nutzen.

Am Ende der Seite finden Sie Links, über die Sie konkrete Angebote für Teilqualifikationen finden können.

Ablauf

Sie möchten Teilqualifikationen in Ihrem Unternehmen umsetzen? Klicken Sie hier für einen Ablaufplan, der Ihnen das genaue Vorgehen veranschaulicht.

Förderung von Teilqualifikationen: Nutzen Sie finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten!

Besonders attraktiv: Teilqualifikationen können finanziell von der Bundesagentur für Arbeit bzw. das Jobcenter unterstützt werden. Je nach individueller Situation sind eine vollständige Übernahme der Lehrgangskosten und Zuschüsse zum Arbeitsentgelt von bis zu 100 Prozent möglich! Wenden Sie sich hierfür an den Arbeitgeberservice.

Praxisbeispiele Teilqualfikationenen

Neugierig geworden? Hier finden Sie einige Umsetzungsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen:

Fragen Sie beim Arbeitgeberservice der BA nach einer Übernahme der Lehrgangskosten und Zuschüssen zum Arbeitsentgelt!