Teilqualifikationen

Menschen ohne formalen Berufsabschluss schrittweise qualifizieren

Kleine bunte Fahnen auf weißem Untergrund. Die Fahnen sind durch eine sich schlängelnde Linie verbunden.

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Abschlussorientierte Teilqualifikationen in Nordrhein-Westfalen

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema, das branchenübergreifend immer stärker spürbar wird. Gleichzeitig führt der Wandel in der Arbeitswelt mit schnelleren Produktionszyklen und komplexeren Arbeitsabläufen zu einem steigenden Bedarf an qualifizierten Beschäftigten. Die Berufsausbildung junger Menschen ist nach wie vor der beste Weg zu einem Berufsabschluss. Doch was ist mit den Erwachsenen, die bereits im Berufsleben stehen oder eine Rückkehr in den Beruf anstreben? Hier bietet die abschlussorientierten Teilqualifikationen (TQ) eine vielversprechende Alternative.

Worum geht es bei Teilqualifikationen?

Abschlussorientierte Teilqualifikationen sind ein Instrument der beruflichen Weiterbildung, das darauf abzielt, Menschen ohne formalen Berufsabschluss schrittweise zu qualifizieren.

Dies kann sowohl für Arbeitssuchende als auch für ungelernte oder angelernt Beschäftigte von Bedeutung sein, die sich aus persönlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Gründen keine vollständige Berufsausbildung oder mehrjährige Umschulung vorstellen können.

Teilqualifikationen bestehen aus in sich geschlossenen Kompetenzbündeln, die jeweils konkrete betriebliche Einsatzgebiete abdecken und somit die Übernahme spezifischer Aufgaben ermöglichen.

Abschlussorientierte Teilqualifikationen sind ein Instrument der beruflichen Weiterbildung, das darauf abzielt, Menschen ohne formalen Berufsabschluss schrittweise zu qualifizieren.

Ein Techniker steht an einem Bedienfeld für eine technische Anlage und lächelt in die Kamera.

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Zielgruppen - Für wen sind Teilqualifikationen geeignet?

Teilqualifikationen richtet sich an eine breite Zielgruppe, zum Beispiel:

Personen mit geringen formalen Qualifikationen
Quereinstiege
Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen
Personen ohne verwertbare Abschlüsse
Berufsrückkehrende

Für diese Gruppen bieten Teilqualifikationen die Möglichkeit, sich gezielt auf neue Aufgaben vorzubereiten und einen Berufsabschluss nachzuholen.
Ein Berufsabschluss ist die beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit und ermöglicht den Zugang zu auskömmlicher Arbeit unter guten Bedingungen. Darüber hinaus bietet er eine solide Basis für eine selbstbestimmte Berufsbiografie.

Besuchen Sie auch unsere Themenseiten speziell für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen zum Thema Teilqualifikationen.

Grundsätze der Teilqualifikationen in NRW

Im Rahmen der Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen haben sich die Arbeitsmarktpartner auf folgende Grundsätze verständigt, um die Teilqualifikationen weiterzuentwickeln und zu stärken:

Allen Menschen in Nordrhein-Westfalen soll eine Berufsausbildung ermöglicht werden.
Teilqualifikationen können sinnvolle Zwischenziele auf dem Weg zu einem anerkannten Berufsabschluss sein.
Teilqualifikationen sind in der Regel für Erwachsene ab 25 Jahren gedacht.
Teilqualifikationen decken in ihrer Gesamtheit den jeweiligen Ausbildungsberuf ab.
Bestehende, bundesweit standardisierte Teilqualifikationen sollen genutzt werden, für weitere Berufe sollen diese entwickelt werden.
Nach jeder Teilqualifikation wird eine Kompetenzfeststellung/Lernerfolgskontrolle durchgeführt und mit einem Zertifikat bescheinigt.
Die Agenturen für Arbeit können den Erwerb von Berufsabschlüssen durch Teilqualifikationen fördern.
Nach Abschluss aller Teilqualifikationen kann durch eine Externenprüfung der Berufsabschluss erworben werden.
Teilqualifikationen sollen zukünftig auch mit der Validierung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit verknüpft werden, um gezielt Kompetenzlücken zu schließen.

Feststellerinnen und Feststeller

Die Feststellerinnen und Feststeller stammen aus dem regulären Prüferpool der zuständigen Stellen. Diese Personen sind bereits erfahren und vertraut mit den Anforderungen und Standards, die an Prüfungen gestellt werden. Durch ihren Einsatz wird die Qualität der Prüfungen gewährleistet.

Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten - Förderung durch die BA bzw. Jobcenter

Teilqualifikationen können finanziell von der Bundesagentur für Arbeit bzw. das Jobcenter unterstützt werden. Je nach individueller Situation sind eine vollständige Übernahme der Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Arbeitsentgelt von bis zu 100 Prozent möglich.

Angebotene Teilqualifikationen

Angebote für Teilqualifikationen sind über das Portal mein NOW zu finden.
Auch die Arbeitgeberinitiative Teilqualifizierung informiert über die nächsten Starttermine.

Welche Teilqualifikationen grundsätzlich möglich sind, kann dieser Übersicht entnomen werden.

Förderung

Teilqualifikationen können von der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter finanziell unterstützt werden!

Das Instrument TQ soll für Betriebe, Beschäftigte, Arbeitssuchende und Multiplikatoren bekannter gemacht werden. Wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten, finden Sie im Folgenden eine Auswahl von Projekten und bundesweiten Informationsangeboten.

Entdecken Sie das nationale Onlineportal für berufliche Weiterbildung „mein NOW“. Das Portal unterstützt Sie mit Informationen rund um Weiterbildung und Umschulung sowie mit Online-Tests und Weiterbildungskursen.

Die Arbeitgeberinitiative Teilqualifizierung (AGI TQ) leistet einen Beitrag zur Nachqualifizierung: Sie ist eine Kooperation zwischen den deutschen Arbeitgeberverbänden und den Bildungswerken der deutschen Wirtschaft sowie der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Sie etablieren mit dem gemeinsamen Gütesiegel „Eine TQ besser!“ einheitliche Standards und Qualität für TQ. Damit erhöhen sie gleichzeitig die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Das Projekt CHANCEN NUTZEN! unterstützt die Industrie- und Handelskammern bei der Umsetzung eines bundeseinheitlichen Teilqualifikationsangebots (TQ). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit verändertem Fokus und einem kooperativen Ansatz bezüglich der Projekte „BIBB-TQ“, „TQHW" und „ETAPP“ bis September 2026. Die Koordinierungsstelle berät, begleitet und fördert den Austausch rund um Teilqualifikationen.