Vernetzter Bildungsraum in der Region Mülheim, Essen, Oberhausen (MEO)

Ausgangslage in der Region
Die Beschäftigungsstatistiken sprechen eine eindeutige Sprache: Abgebaut werden (zukünftig) jene Arbeitsplätze, die eine geringe Qualifikationsstufe benötigen. Ein spürbarer Aufbau erfolgt in wissensintensiven Bereichen. Auch das erwartete Substituierungspotential durch den Einsatz von KI wird bei den genannten Arbeitsplätzen am größten sein. Der einstige Schwerpunkt an Industriearbeitsplätzen in der Region verringert sich immer mehr. Bei der Betrachtung der BA-Qualifikationsstufen von Helferinnen und Helfern bis Experteninnen und Experten sind die Zuwächse im letztgenannten Segment in der Beschäftigungsstatistik am stärksten.
Berufliche Weiterbildung auf verschiedenen Ebenen kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, entsprechende Arbeitsplätze weiterhin besetzen zu können. Der Vernetze Bildungsraum in der Region MEO soll unter anderem hier ansetzen.
Auftakt
Am 06. September 2023 fand die Auftaktveranstaltung zu den Vernetzten Bildungsräumen in der Region Mülheim, Essen, Oberhausen mit besonderem Fokus auf die Hotel-, Event- und Gastronomiebranche und den Bereich der Anwerbung von ausländischen statt.
Dabei wurden Möglichkeiten der fachlichen sowie sprachlichen Weiterbildung
mit entsprechenden Weiterbildungs-, Beratungs- und Förderangeboten zu den Themen Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, Sprachkurse im Arbeitsalltag, Digitalisierungswege und das Qualifizierungschancengesetz von unterschiedlichen Referentinnen und Referenten vorgestellt: Agentur für Arbeit Essen, Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, W.I.R. e. V., WIN 4.0 und Agentur für Arbeit/Jobcenter Oberhausen.
Das Ziel der Veranstaltungen bestand darin, die Öffentlichkeit und insbesondere Unternehmen über den Zugang und die Inanspruchnahme von verschiedenen Angeboten zu informieren.
Verortung des Vernetzten Bildungsraums in der Region
In der Region MEO existiert bereits ein hoher Grad an Vernetzung von Bildungsanbietern. Erhöht wurde dieser Vernetzungsgrad zusätzlich durch das Bundesprogramm „Weiterbildungsverbünde“ (ausgelaufen in 2024). Mit zwei zusätzlich geförderten Verbünden in Essen, insbesondere dem Weiterbildungsverbund WIN 4.0, wurden Bildungsangebote in ein besonderes Licht gerückt.
Als Anlaufstelle für Interessierte im Bereich von Weiterbildungsangeboten und Fördermöglichkeiten fungiert die Bürogemeinschaft Arbeitsmarktförderung. Zu dieser gehören: Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO, JC Essen, AA Essen, KAUSA-Landesstelle NRW, WIN 4.0, Verein zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaft, Junior Uni Essen, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Regionalagentur MEO. Zum 1. Februar 2025 ist die Bürogemeinschaft durch die Beratungsstelle Migrationsökonomie Essen (BME) verstärkt worden.
Umgesetzte und geplante Vorhaben
Allein die Stadt Essen hat in der MEO-Region einen Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern in Höhe von zusätzlich 1.000 Kräften bis zum Jahr 2030 errechnet. Im Zuge dessen hat die Regionalagentur MEO im Jahr 2023 die Qualifizierung „Fachkraft im OGS“ mit konzipiert und in der Region verankert. Mittlerweile findet der dritte Durchgang statt. Diese Projektarbeit soll auch in Zukunft bedarfsorientiert fortgeführt werden.
Die Regionalagentur MEO initiiert die Idee, als einzigartiges Pilotprojekt das SiA-Modell auf die erzieherischen Berufe und den Studiengang „Soziale Arbeit und Erziehung“ zu fokussieren. Die hohe Schnittstellenbeteiligung erfordert einen längeren Vorlauf. Bis Mitte 2025 soll eine Startreife erreicht werden. Sollte dieses Projekt wie geplant erfolgreich umgesetzt werden können, bietet dies die Chance, die Zielgruppe in Sinne der Fachkräfteoffensive zu erweitern und könnte damit auf die MEO-Region und auf ganz NRW ausgeweitet werden. Nach der Zusage der Stadt Essen als Arbeitgeberin ist die Regionalagentur MEO in die städtische Taskforce und somit in die Abstimmung mit der SiA-Projektleitung, der FOM, den Berufskollegs, dem MAGS, der G.I.B. und dem Schulministerium eingebunden.
Im Zuge der engen Zusammenarbeit mit der VHS Essen wurde eine Qualifizierungsreihe im inhaltlichen Rahmen des Handlungsfeldes 4: „Potentiale aus dem Ausland“ und des Handlungsfeldes 2: „Die grüne und digitale Transformation“ entwickelt.
Zur Förderung des Austausches im Rahmen des Wirtschaftskooperationsprojektes zwischen der Stadt Zonguldak in der Türkei und der Stadt Essen werden ausgewählte Personen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit qualifiziert. Im Sinne der 17 SDGs (Sustainable Development Goals) Nachhaltigkeitsziele der EU im Blick auf die Agenda 2030 wurde hier entsprechend der Ziele 11, 13 und 17 eine Schulungsreihe zu Energieeffizienz sowie zu Nutzung der Geothermie konzipiert. Die Umsetzung erfolgte im Februar 2025.
Weitere Informationen
Folgende Linktipps dienen als zentrale Informationsseiten zu Themen des Vernetzten Bildungsraumes: